Es juckt und juckt und juckt… Wenn das Sommerekzem bei Pferden durchkommt, gibt es meist keine Heilung. Aber die Symptome lassen sich lindern.

Wenn nach einem heißen Sommertag langsam die Sonne untergeht, ist dies für manche die schönste Zeit des Tages. Nicht so für Ekzemer­pferde.

Im Gegenlicht der unter­gehenden Sonne ist schnell zu erkennen, warum: In Scharen fallen blutsaugende Insekten wie Pferdebremsen oder Kriebelmücken einher und beißen als ob es kein Morgen gäbe. Je mehr Blut­sauger, desto mehr Bisse und desto schlimmer wird die Krankheit.

Für die Pferde gibt es jetzt nur noch eines: sich kratzen und scheuern, auch wenn die Stellen schon wund sind.

Das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf den Biss blutsaugender Insekten (vor allem Gnitzen und Kriebel­mücken): Im Speichel der Insekten befinden sich Proteine, auf die das Immunsystem mancher Pferde negativ reagiert: Der Pferdekörper schüttet viel Histamin aus, das im Immunsystem als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion dient. Die Folge: Die Haut schwillt an und juckt.

Während zu Beginn am häufigsten Mähnenkamm und Schweif betroffen sind, erstreckte sich später das Ekzem auch über Unterbauch, das Gesicht und die Ohren. Bei den meisten Tieren zeigten sich haarlose Stellen, Schuppen und Wunden mit blutigen Krusten.

Eine Ekzemerdecke kann z.B. einiges Leiden lindern.

Auch wenn es Sommer-Ekzem heißt, so beschränkt sich die Krankheit keinesfalls nur auf diese Zeit. Im März geht es allmählich los, im Sommer erreicht die Allergie ihren Höhepunkt und geht mit nur leichter Besserung in den Herbst über. Ein halbes Jahr lang stellt die Krankheit betroffene Pferde­besitzer vor eine Herausforderung – finanziell wie auch haltungstechnisch.

Eine Investition, die sich für die meisten lohnt, ist eine Ekzemer­decke. Das feste Material verhindert, dass blutsaugende Insekten hindurchstechen können. Die Blutsauger müssen von den Pferden ferngehalten werden. Aus diesem Grund spielen auch Abwehrmittel im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen eine wichtige Rolle.

Cremes und Lotionen sind hilfreich, um die Haut geschmeidig zu halten, ihre Schutzbarriere zu unterstützen und Entzündungen entgegen zu wirken. In schlimmen Fällen kann ein Medikament mit Glucocorticoiden helfen – dies sollte aber nur kurzzeitig angewendet werden, da es die Risiken einer Hufrehe, Osteoporose und Muskelschwund birgt. Immer häufiger wird der Pilzimpfstoff Insol auch bei Sommerekzemern ausprobiert.