Schlundverstopfung beim Pferd:
Dabei bleibt Futter in der Speiseröhre des Pferdes stecken, dabei handelt es sich jedes Mal um einen Notfall. Denn im Äußersten droht eine tödliche Lungenentzündung. Schuld an der Erkrankung ist oftmals eine falsche Fütterung. Bleibt ein Futterbrocken stecken, gibt es häufig kein Vor oder Zurück mehr. Medizinische Hilfe ist notwendig.
Jeder, der einmal versehentlich ein großes Bonbon oder Ähnliches verschluckt hat, kennt das äußerst unangenehme Gefühl im Hals, als würde der Brocken weder vor- noch rückwärts wollen. In den meisten Fällen geht der Vorfall jedoch glimpflich aus, und der Fremdkörper rutscht langsam weiter in Richtung Magen. Medizinische Hilfe ist dann nicht vonnöten.
Ganz anders ist das bei einem Pferd mit Schlundverstopfung. Denn dabei bleiben tatsächlich Futterbissen oder andere Fremdkörper in der Speiseröhre des Vierbeiners stecken. Die Muskeln ziehen sich an der Stelle zusammen. Und nach etwa 30 Minuten schwillt die Schleimhaut an, so dass der Durchgang noch enger wird. Sitzt der Fremdkörper im hinteren Teil der Speiseröhre, fressen viele Pferde zunächst noch weiter. Das Futter sammelt sich an.
Auch wenn sich der Brocken manchmal von allein wieder löst, besteht dennoch jedes Mal höchste Alarmbereitschaft. Deshalb sollte so schnell wie möglich ein Tierarzt gerufen werden! Denn zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt kann es häufig zu einer Aspirationspneumonie kommen. Das heißt, Futter wird in die Lunge eingeatmet, und eine tödliche Lungenentzündung droht. Außerdem hinterlassen länger feststeckende Brocken Narben und Risse und machen das Pferd zeitlebens anfällig für solche Komplikationen.
Generell kann eine Schlundverstopfung jedes Pferd treffen. Gehäuft werden jedoch Vorfälle bei jungen und älteren Pferden beobachtet, die im Zahnwechsel sind bzw. Zahnprobleme haben. Oftmals leiden auch Futterneider und hastige Fresser unter der Krankheit.
Die Speiseröhre des Pferdes ist ein etwa 150 Zentimeter langer Muskelschlauch, der mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Normalerweise passiert der Nahrungsbrei ihn in zehn bis 15 Sekunden und gelangt über einen Engpass in den Magen.
Ungenügend zerkaute Nahrung, wie Möhren-, Rüben- oder Apfelstücke, können in der Speiseröhre hängen bleiben. Die zu großen Futterhappen werden häufig von jungen Pferden – weil sie unter dem Zahnwechsel leiden – und alten Tieren mit Zahnproblemen heruntergeschluckt. Außerdem zerkleinern hastige Fresser und Futterneider die Nahrung oftmals nur unzureichend. Schneidet man zum Beispiel Möhren in kleine Happen, unterstützt man das Schlingen auch noch. Nicht selten entsteht daraus eine Schlundverstopfung.
Zu Beginn äußert sich die Schlundverstopfung oft durch Unruhe, Schwitzen und eventuelles Husten.Die Pferde senken den Hals und versuchen zu würgen. Betroffene Pferde werden häufig unruhig, scharren mit den Vorderbeinen und schwitzen. Sie haben einen ängstlichen Blick und hören plötzlich mit dem Fressen auf oder lassen sogar Brocken wieder aus dem Maul fallen. Viele Vierbeiner husten auch, schnauben und versuchen, wiederholt zu schlucken. Zudem kann man oft ein mehrmaliges Anspannen der Halsmuskulatur wahrnehmen. Die Muskulatur krampft. Eventuell bildet sich auch auf der linken Halsseite entlang der Speiseröhre eine wurstförmige Beule. In vielen Fällen strecken die Pferde ihren Hals vorwärts-abwärts und versuchen zu würgen. Ein Brei aus Wasser, Speichel und Futter quillt schwallartig aus Nüstern und Maul. Der Gesichtsausdruck der Pferde zeigt sich häufig schmerzverzerrt.
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