Hufrehe ist eine immer häufiger werdende Erkrankung des Hufs. Bleibt Hufrehe unbehandelt oder falsch behandelt, hat diese Erkrankungen weitreichende Folgen: So ist die Hufrehe nach der Kolik  auch die zweithäufigste Todesursache bei Pferden und vor allem bei Ponys.

Hufrehe (Fachbegriff: Laminitis) ist eine Entzündung der Huflederhaut, der Verbindungsschicht zwischen Hufbein und Hornkapsel. Das können Sie sich sehr vereinfacht so vorstellen, als wäre auf den Knochen (Hufbein, Strahlbein, Kronbein) ein Schuh gestülpt (Hufkapsel, ein Horngebilde); vergleichbar mit unseren Fingernägeln – beides wird durch die Huflederhaut miteinander verbunden. Die Huflederhaut ist also wie ein Klettverschluss, der Knochen und Hornschuh fest aber gleichzeitig flexibel miteinander verbindet. Wenn sich diese Klettverschluss-Schicht (also der Aufhängeapparat des Hufes) entzündet, spricht man von Hufrehe.

Durch die Entzündung schwillt das Gewebe an. Die Schwellung drückt dann die einzelnen Zähne der Klettverbindung auseinander. Mit der Zerstörung dieses Aufhängeapparats lockert sich der Knochen (also das Hufbein) und senkt sich in Richtung Sohle. Das nennt sich dann „Hufbeinsenkung“. Diese kann schon nach nur einigen Tagen auftreten.

Weil das Hufbein aber an einem Punkt noch durch die Sehne gehalten wird, dreht es sich bei noch stärkerem Absinken. Dies wird als „Hufbeinrotation“ bezeichnet und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Hufbein unten durch die Sohle des Hufes durchbricht („Hufbeindurchbruch“). Lösen sich die Lamellen der Verbindungsschicht komplett voneinander, kommt es zum sogenannten „Ausschuhen“, das heißt, die Hornkapsel fällt ab.

Und wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist beziehungsweise so viel zerstört wurde, bleibt manchmal nur noch die Nottötung.

Je nach Ursache bzw. Auslöser der Hufrehe unterscheidet man verschiedene Hufrehe-Arten. Die folgenden sind die bekanntesten:

  • Futterrehe
  • Belastungsrehe
  • Geburtsrehe
  • Vergiftungsrehe
  • Hungerrehe

Die Diagnose „Hufrehe“ kann der Tierarzt vor allem anhand eines Röntgenbildes stellen. Aber auch Hinweise wie die typische Rehe-Entlastungs-Haltung, Pulsation und eine starke Reaktion auf die Untersuchungszange machen das Vorliegen von Hufrehe für den Tierarzt wahrscheinlicher.

Auf ein Rötgenbild sollte nicht verzichtet werden, weil nur dieses Gewissheit darüber verschaffen kann, wie groß der Schaden im Huf bereits ist. Und das Ausmaß der Erkrankung bestimmt schließlich wie intensiv behandelt werden muss und vor allem wie lange Boxenruhe zu halten ist. Denn ein Pferd oder Pony mit Hufrehe sollte nur dann (wieder) bewegt werden, wenn z.B. eine Hufbeinrotation zum Stillstand gekommen ist.