Das Cushing Syndrom ist die häufigste Hormonstörung bei Pferden.

Cushing betrifft überwiegend ältere Pferde und Ponys. Die Krankheit ist chronisch fortschreitend und kann nicht geheilt, aber erfolgreich behandelt werden!

Wird Cushing nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, treten als Folge häufig auch schwerwiegende Erkrankungen (z. B. Hufrehe oder Infektionen) auf, die mit zusätzlichen Leiden für das Tier und aufwändigen Behandlungen verbunden sind. Ursache des Cushing Syndroms, ist eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse. Diese ist im Gehirn des Pferdes für die Produktion vieler Hormone zuständig.

Über den Blutkreislauf gelangen die Hormone in den Körper und sorgen bei gesunden Pferden durch einen ausgeglichenen Hormonhaushalt für die Aufrechterhaltung und Kontrolle vieler Körperfunktionen.

Bei von Cushing betroffenen Pferden ist im Gehirn (Hypothalamus) die Produktion des Botenstoffes Dopamin stark reduziert. Dopamin hat eine wichtige Kontrollfunktion auf den mittleren Teil der Hirnanhangdrüse, die unter anderem für die Produktion des wichtigen Hormons ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) verantwortlich ist. Dieses wiederum befiehlt der Nebennierenrinde die Ausschüttung von Cortisol.

Durch den Mangel an Dopamin entsteht in der Hirnanhangdrüse ein gutartiger Tumor (Adenom), und es kommt zu einer ungehemmten Überproduktion von ACTH, Cortisol und einigen weiteren Hormonen.

Das hormonelle Gleichgewicht gerät aus den Fugen, und es entwickelt sich mit vielen verschiedenen Symptomen das Krankheitsbild.

Fellwechselstörung (Hypertrichose )
Zu langes und dichtes, schließlich lockiges Fell sind klassische Anzeichen. Zu Beginn der Erkrankung fallen längere Haare unter dem Kinn und an der Rückseite der Beine auf. Der Fellwechsel kann verzögert sein. Teilweise bleiben einzelne lange Haare aus dem Winterfell auch im Sommer stehen.
Schon zu diesem Zeitpunkt kann die Erkrankung in den meisten Fällen diagnostiziert werden. Im weiteren Verlauf wird der gestörte Fellwechsel deutlicher, und die Haare werden am ganzen Körper länger, häufig lockig und sind teilweise farblich verändert.

Hufrehe
Tritt bei ca. 50% bis 80% aller Patienten (oft mit wiederkehrenden Schüben) auf.
Hufrehe ist das schwerwiegendste Symptom vieler Pferde mit Cushing, denn sie kann dramatisch verlaufen und lebensbedrohlich sein. Hormonell bedingte Durchblutungsstörungen der Huflederhaut und eine dadurch ausgelöste Entzündung führen zu dieser äußerst schmerzhaften, häufig wiederkehrenden  Begleiterkrankung. Betroffene Pferde versuchen die erkrankten Hufe zu entlasten und zeigen meist eine typische Entlastungshaltung, indem sie ihr Gewicht weit nach hinten verlagern. Innerhalb kürzester Zeit kann es zur Lösung der festen Verbindung von Lederhaut und Hufhorn und damit zu dramatischen Veränderungen im Huf, vor allem zu einer Rotation oder Absenkung des Hufbeins, kommen. Ohne Behandlung entstehen chronische Veränderungen, die nicht mehr vollständig heilbar sind. Nicht selten führen dann wiederkehrende Hufreheschübe zu einer fortschreitenden Verschlimmerung, die schließlich eine Euthanasie unvermeidbar macht.

Veränderung des Erscheinungsbildes

  • Muskelabbau und Abmagerung führen zu Senkrücken und Hängebauch
  • Die für Cushing typische Fettumverteilung äußert sich durch Fettdepots an ungewöhnlichen Stellen, insbesondere über den Augen und in Einzelfällen am Mähnenkamm (Speckhals)

Schwitzen ohne körperliche Belastung

Leistungsschwäche

Teilnahmslosigkeit / Apathie

Wiederkehrende infektiöse Erkrankungen durch eine geschwächte Immunabwehr, wie z.B. Kieferhöhlenvereiterung, Entzündung der Augenhornhaut, Hautpilz oder Hufabszesse

Übermäßiges Trinken und Wasserlassen

Schlechte Wundheilung

Fruchtbarkeitsstörungen bei Stuten